Wie wohnst Du aktuell? Wie willst Du gerne wohnen?

Ich wohne mit meiner Familie in einem Haus. Will aber definitiv ausprobieren in einer WG zu wohnen.

Lilly, 16

 

Einfamilienhaushälfte (gerade); Eigentumswohnung mit Dachterasse (irgendwann)

Selina, 17

Wie schaffen Sie bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen?

[Section=Bela Bach, SPD]
Indem auf der einen Seite der Bau neuer Wohnungen gestärkt wird und auf der anderen Seite die Bodenpreise minimiert werden. Um den Neubau zu stärken müssen die Mittel für Städtebauförderung weiter erhöht werden, genossenschaftlicher Wohnungsbau und auch Einheimischenmodelle müssen von der öffentlichen Hand viel umfangreicher vorangetrieben werden. Auch sollten Kommunen in Regionen mit angespannten Wohnungsmarkt keine Wohnungen mehr verkaufen dürfen.

Da die Bodenpreise den wesentlichen Anteil an den hohen Wohnraumkosten ausmachen, müssen diese gesenkt werden, indem die Grundsteuer C wiedereingeführt wird. Mit der Grundsteuer C würde die Kommune Grundstücke stärker besteuern, die zwar erschlossen sind, aber nicht bebaut werden. Durch die Wiedereinführung der Grundsteuer C würde verhindert werden, dass Baugrundstücke als Spekulationsobjekte jahrelang brach liegen. Ebenso sollte über eine Begrenzung der Bodenpreise in Regionen mit angespannten Wohnungsmarkt nachgedacht werden. Denn Grund ist nur beschränkt verfügbar und wird von allen gebraucht.
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[section=Ilse Ertl, FREIE WÄHLER]
Indem ich leerstehende Bürogebäude umwidmen lasse. Davon gibt es Zuhauf in unserem Landkreis. Außerdem sollte ein Projekt ins Leben gerufen werden, indem ältere Menschen mit freien Zimmern, ihren Wohnraum jungen Menschen zur Verfügung stellen. Hier sei als Beispiel das Projekt „Wohnen zur Hilfe“ genannt.

Empörend empfinde ich in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Schwarz/Rote-Regierung Bauland in großen deutschen Städten an private Investoren verkauft hat. Diese Investoren nutzen die Flächen, um in wenigen Jahren den Preis dafür zu verdoppeln, anstatt Wohnungen für Normalverdiener zu bauen. Ebenfalls anprangern muss man, dass Finanzminister Söder 2016 32.000 Genossenschaftswohnungen lieber an einen privaten Investor verkauft hat, als an die Kommunen, die die Wohnungen wiederum an Geringverdiener vermieten hätte können. Mit Sozialwohnungen lässt sich weiterhin kein Geld verdienen, nur kräftige steuerliche Vergünstigungen könnten private Geldgeber zum Bau von Sozialwohnungen bewegen.
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[section=Florian Hahn, CSU]

Ein sehr wichtiger Punkt für das Münchner Umland. Neben meinem Bundestagsmandat bin ich noch ehrenamtlich als Kreisrat tätig und unterstütze hierzu die Maßnahmen des Landkreises. Seit der Föderalismusreform 2006 tragen nämlich die Länder die ausschließliche Verantwortung für die soziale Wohnraumförderung. Als Ausgleich für den Wegfall der Bundesfinanzhilfen für die soziale Wohnraumförderung erhalten die Länder bis einschließlich 2019 jährlich 518,2 Millionen Euro vom Bund.
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[section=Anton Hofreiter, Bündnis 90/die Grünen]
Für Auszubildende und Studierende ist die erste eigene Wohnung ein wichtiger Schritt. Gerade im Ballungsraum München ist dies ein Riesenproblem. Deshalb brauchen wir viel mehr geförderten Wohnungsbau. Das ist jahrzehntelang vernachlässigt worden. Ich finde, wir sollten uns zum Beispiel an der Stadt Wien orientieren: Dort funktioniert die Versorgung mit günstigem Wohnraum hervorragend.
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[section=Dr. Katharina Graunke, ÖDP]
Die Schaffung bezahlbaren Wohnraums für junge Menschen unterscheidet sich nicht von der Schaffung bezahlbaren Wohnraums für ältere Menschen. Es muss auf Bundesebene eine Regulierung bzw. ein Gesetz geschaffen werden, die Kommunen und private Investoren zum sozialen Wohnungsbau bzw. zur sozialen Wohnungsvermietung in Abhängigkeit vom Einkommen verpflichtet. Dies muss für die Kommunen durch Bund und Länder gefördert werden. Des Weiteren muss etwas gegen den Leerstand von Wohnungen und Büros getan werden und das Gesetz zur Mietpreisbremse stark überarbeitet und sämtliche Schlupflöcher gestopft werden. Z.B. müssen in den Mietspiegel die Mieten sämtlicher Wohnungen einfließen und nicht nur die Neuvermietungen der letzten 3 Jahre. Ebenso ist über ein Verbot des Eigentum Erwerbs für Menschen ohne mehrjährigen Erstwohnsitz in Deutschland nachzudenken. So soll verhindert werden, Wohnungen als Spekulationsobjekte zu verwenden und Leerstand minimiert werden.
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[section=Jimmy Schulz, FDP]
Wir Freien Demokraten fordern Wohneigentum zu ermöglichen, z.B. durch den Verzicht auf die (erste) Grunderwerbssteuer. Keinesfalls ist es Aufgabe des Staates in Mietpreise einzugreifen. Wir benötigen mehr Häuser, so dass sich die Vermietung an junge Menschen wieder lohnt.
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