Welche Rolle spielen die Öffis in deinem Leben und gibt es Anpassungen für Dich, die den ÖPNV für Dich attraktiver machen würden?

Die MVV ist viel zu teuer. Liebes so wie die Metro in Paris.

 

Johannes, 17

Ich fahre täglich mit den Öffis, ohne sie würde ich nicht von A nach B in der Stadt kommen.

Tilmann, 20

 

 

Auch wenn der ÖPNV in erster Linie eine kommunale Aufgabe ist. Wie können Sie sich auf der Bundesebene für eine günstige und attraktive Mobilität für Kinder und Jugendliche einsetzen?

[section=Dr. Ilse Ertl, Freie Wähler]

Auch wenn der ÖPNV in erster Linie eine kommunale Aufgabe ist, so ist auch er, wie andere Bereiche der Daseinsvorsorge wie das Trinkwasser, Strom, Straßen, Schulen, Flughäfen usw. von der Privatisierung bedroht. Das heißt alle gewinnbringenden Strecken werden von privaten Anbietern übernommen. Gleichzeitig werden die dort Beschäftigten wesentlich schlechter bezahlt und die Arbeitsbedingungen verschlechtern sich. Die nicht gewinnbringenden Strecken darf weiterhin die Kommune bedienen. Leider ist der Landkreis München aber Ende 2017 mit ca. 150 Millionen Euro überschuldet. Um seine Aufgaben zu bestreiten, bleiben dem Landkreis München nur noch etwa ein Drittel seiner Einnahmen, der Rest geht für die Rückzahlung von Schulden und Zinsen drauf. Vor allem für junge Menschen im ländlichen Raum ist der ÖPNV sehr wichtig, da nicht jeder im Besitz eines Autos oder eines Motorrads ist.
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[section=Florian Hahn, CSU]

Indem wir uns als CSU für eine Erhöhung der sog. Regionalisierungsmittel stark gemacht und den Bundesländern mehr Planungssicherheit gegeben haben. Sie betragen nach der Einigung bundesweit 8 Milliarden Euro. Sehr erfreulich ist auch, dass es gelungen ist, die Mittel des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes über 2019 hinaus ungekürzt zu belassen. Das bedeutet, die Unterstützung des Bundes für Verkehrsinvestitionen in den Kommunen ist weiterhin gesichert. Für die Projekte vor Ort und damit die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger ist das der richtige Weg.
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[section= Dr. Anton Hofreiter, Bündnis 90/die Grünen]

Ja, Linienbusse sind zum Beispiel eine kommunale Aufgabe. Aber die Finanzierung der Bahn erfolgt ganz überwiegend aus Bundesmitteln, und der öffentliche Nahverkehr würde ohne die Bundesfinanzhilfen an die Länder nicht funktionieren. Wir wollen ein kostengünstiges Azubi-Ticket und einen MobilPass: eine App, die deutschlandweit im Nah- und Fernverkehr fahren ohne Tarifwirrwarr ermöglicht. Im Großraum München wollen wir die Investitionen in den Ausbau der S-Bahn erhöhen, um einen 10-Minuten-Takt auf allen Ästen zu ermöglichen. Und es sollen auch mehr und längere S-Bahnen fahren, auch in der Nacht. Wir stehen hinter dem Zukunftskonzept sbahn2030.de.
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[section=Dr. Katharina Graunke, ÖDP]

Auf Bundesebene werde ich z.B. über eine Einflussnahme bei der Deutschen Bahn dafür eintreten, vergünstigte Tickets für Jugendliche und Familien anzubieten. Ansonsten bleibt auf Bundesebene leider nur eine indirekte Einflussnahme über die Gewährung von Zuschüssen für das kommunale Nahverkehrsnetz und Kostenbeteiligungen am Streckennetz und dessen Neubau und Instandhaltung.
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[section=Jimmy Schulz, FDP]

Ich bin ja nicht nur Bundestagskandidat sondern auch Kreisrat und damit an vorderster „Front“, wenn es um den ÖPNV geht. Öffentliche Verkehrsmittel müssen für Kinder und Jugendliche sicher sein und bezahlbar bleiben. Der Einfluss der Bundespolitik ist hier begrenzt – das ist aber auch gut so. Die Gemeinden und Landkreise können diese Themen am besten lösen.
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