Im Grunde sollte jedem Menschen jeden Alters das Recht zur Wahl zustehen, da dieses für mich auch mit der Würde des Menschen einhergeht. Diese ist laut Grundgesetz unantastbar und somit sollte auch ein Wahlrecht für alle unantastbar sein. Durch eine schrittweise Herabsetzung des Wahlalters kann auch die Akzeptanz in der Bevölkerung dafür steigen.
Julia, 17
Wie stehen Sie zu einer Absenkung des Wahlalters? Ab wann sollen junge Menschen ihre Stimme abgeben dürfen?
[section=Bela Bach, SPD]
Wir brauchen eine Absenkungen des Wahlalters auf 16 Jahre. Viele Entscheidungen, die heute getroffen werden, werden vor allem jüngere Menschen und die Generationen nach uns betreffen. Diese sind aber politisch nahezu überhaupt nicht vertreten. Weder direkt durch junge Abgeordnete noch indirekt durch einen hohen Anteil in der Wählerschaft. Wenn junge Interessen also Gehör in der Politik finden sollen, müssen sie auch ein stärkeres Gewicht bei Wahlen entfalten können.
Darüber hinaus ist man mit 16 Jahren klug genug, sich eine eigene Meinung zu bilden. Jedenfalls ändert sich erfahrungsgemäß zwei Jahre später auch nicht mehr so viel … 😉
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[section=Ilse Ertl, FREIE WÄHLER]
Wenn ich da an mich denke, so muss ich leider zugeben, dass ich weder mit 16 noch mit 18 noch mit 21 Jahren einen Überblick über die politische Lage hatte und daher eher ins Blaue gewählt habe. Ich würde daher bei Wahlen zum Bundestag oder zum Landtag beim Wahlalter von18 Jahren bleiben und nichts verändern. Bei Kommunalwahlen würde eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre Sinn machen, so könnten junge Leute unmittelbar die Folgen ihrer Wahlentscheidung sehen und dadurch Demokratie gewissermaßen lernen. Um mittelfristig das Wahlalter bei Bundes- und Landtagswahlen auf 16 Jahre abzusenken, bedarf es aber einer stärkeren politischen Bildung, z. B. in den Schulen.
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[section=Florian Hahn, CSU]
Ich denke, es hat sich bewährt, Wahlrecht und Volljährigkeit gleichzusetzen.
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[section=Anton Hofreiter, Bündnis 90/die Grünen]
Ich bin für ein Wahlalter ab 16! So wie beispielsweise in Österreich. Oder auch bei Kommunalwahlen in Baden-Württemberg. Das hat dort übrigens die grüne Landesregierung durchgesetzt.
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[section=Dr. Katharina Graunke, ÖDP]
Auf kommunaler und Bezirksebene kann ich mir ein Wahlrecht ab 16 Jahren vorstellen. Bei den anderen Wahlen finde ich die bestehende Regelung gut. Jedoch sollten die Eltern für jedes Kind ab Geburt das Wahlrecht stellvertretend ausüben dürfen.
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[section=Jimmy Schulz, FDP]
Politische Mitarbeit ist keine Frage des Wahlalters. Ich denke, dass das Alter für Bundes- und Landtagswahlen mit 18 akzeptabel ist. Auf kommunaler Ebene könnte man eine Absenkung auf 16 Jahre erwägen
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